6. Ashäuser Runde
Heimatverein warf kritischen Blick auf die Straßen in Ashausen
Konrad Rothfuchs
In der 6. Ashäuser Runde ging es am 13. Juni um die Straßenräume in Ashausen. Um 19 Uhr hörten im Ashäuser Hof etwa 60 Interessierte zu Beginn der Ausführungen den Vortrag des 1. Vorsitzenden des Heimatvereins Christian Popp zur Lärmaktionsplanung, die derzeit für die Gemeinde Stelle in Bearbeitung ist. In seinem Beitrag erläuterte Popp Aufgabe und Ziel dieser Planung. Der Heimatverein wird auf seiner Homepage darüber informieren, wann die Lärmaktionsplanung öffentlich ausgelegt wird. Popp gab Hinweise dazu, worauf die Bürgerinnen und Bürger bei der in nächster Zeit anstehenden Beteiligung an der Lärmaktionsplanung achten sollten.
Im anschließenden Vortrag befasste sich Konrad Rothfuchs, geschäftsführender Partner des Hamburger Planungsbüros ARGUS Stadt + Verkehr mit den Straßenräumen in Ashausen unter verkehrsplanerischen Gesichtspunkten. Rothfuchs war in der Gemeinde mit dem Fahrrad unterwegs gewesen und hatte sich insbesondere mit den den Geschwindigkeiten, den Geh- und den Radwegen, der Beleuchtung sowie mit dem Parkverhalten befasst. Seine mit viel Fachwissen anregend vorgetragene Analyse zu den Ashäuser Verkehrswegen fiel zumindest teilweise recht ernüchternd aus. So vertrat er überzeugend die Ansicht, dass auf der Scharmbecker Straße eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h ein unbedingtes Muss sein sollte, zumal das auch die Radwegeführung klarer gestalten würde. Zudem stellte er fest, dass viele Gehwege nicht nur zu schmal und schlecht beleuchtet, sondern auch in einem nicht barrierefreien und auch nicht verkehrssicheren Zustand sind. Hierbei hob er die Gehwege an der Straße Am Osterberg und entlang des Büllhorner Weges hervor. Darüber hinaus hielt Rothfuchs die Parksituationen in der Scharmbecker Straße und in der Ashausener Straße für verbesserungsbedürftig.
Nach den Vorträgen gab es Raum für Diskussionen, an der sich die Zuhörerinnen und Zuhörer der Veranstaltung rege beteiligten. Insbesondere zur fehlenden Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Scharmbecker Straße und zum Parkverhalten in der Ashausener Straße sowie der Scharmbecker Straße gab es viele kritische Stimmen. Mehrfach vorgeschlagen wurde die Errichtung einer Querungshilfe im Bereich der Tagespflegestätte Ole School, die bei Tempo 30 das Überqueren der Scharmbecker Straße insbesondere für älteren Menschen deutlich erleichtern würde.
Der Heimatverein hat die Ergebnisse der 6. Ashäuser Runde zusammen mit im Nachgang zur Veranstaltung eingegangenen Hinweisen ausgewertet und in einem Plan dargestellt.
Hinweise und Anregungen im Nachgang zur 6. Ashäuser Runde
1. Beide Einmündungen Gartenstraße/Bahnhofstraße und Büllhorner Weg/Scharmbecker Straße sind aufgrund des kurvigen Straßenverlaufs der Hauptstraße und des hohen Tempos der vorfahrtsberechtigten Fahrzeuge für Ein- und Abbieger sehr unübersichtlich und damit gefährlich. Die angebrachten Spiegel lösen das Problem nicht wirklich
> Tempo 30!
2. Bei der Einmündung Heidbarg/Büllhorner Weg befindet sich eine Fahrbahnverengung mit Zebrastreifen. Die Verengung ist auf der „falschen" Fahrbahnseite, da Fahrerinnen und Fahrer der vorfahrtgewährenden Fahrzeuge aus dem Heidbarg sich naturgemäß zunächst nach links orientieren (Richtung EDEKA), jedoch von rechts aus Büllhorn kommende Fahrzeuge sich bereits aufgrund der Verengung auf der „falschen“ Fahrbahnseite befinden - und dies mit hohem Tempo
> Tempo 30!
3. Auf dem Büllhorner Weg wird "generell" zu schnell gefahren und die Beleuchtung ist schlecht. Für Radfahrende wäre es sicherer, den Gehweg mit zu nutzen. Dieser ist allerdings in einem schlechten Zustand und insgesamt zu schmal
> Tempo 30!
4. Auf vielen Straßen wird zu schnell gefahren.
> Tempo 30 und Geschwindigkeitskontrolle
5. „Elterntaxis“ im Heidbarg [und auf der Ashausener Straße] fahren oft zu schnell. Aufgrund der Büsche ist die gesamte Straße = Schulweg (!) in Richtung Schule / Tennisplatz unübersichtlich
> zusätzliche Schweller!
6. An der Kita im Duvendahl sollte ein Zebrastreifen UND Tempo 30 eingerichtet werden, da das Queren der Straße für Kleinkinder und Eltern mit Kinderwagen [die keinen Pkw nutzen] dort zwingend erforderlich ist.
> Zebrastreifen UND Tempo 30!
7. Bei der Einmündung vom landwirtschaftlichen Weg [Querbülten) in das Wohngebiet (auch Querbülten) kann man durch die Bepflanzung schlecht sehen, ob von vorne jemand kommt. Die Schulkinder schneiden ganz oft die Kurve und kommen einem dadurch auf der „eigenen“ Fahrspur entgegen. Im weiteren Verlauf kommt die Einmündung in die erste Stichstraße. Dort herrschen auch erschwerte Bedingungen durch "falsche" Bepflanzung und Parken im Einmündungsbereich. Die Rechts- vor Linksregelung wird dadurch auch erschwert. Es handelt sich eben auch um den Hauptverkehrsweg der Schulkinder.
> Bepflanzung zurückschneiden!
8. Das Straßenstück Schlehenweg vom Büllhorner Weg bis zum Querbülten war von der Gemeinde bei der Planung des Wohngebiets als Fuß- und Radweg ausgelegt worden. Die Breite des Weges lässt es aber zu, das man dort auch mit dem Auto fahren kann. Das heißt, Fußgänger und Radfahrer müssen ins Gebüsch springen, wenn ihnen ein Auto entgegenkommt. Auch der Anlieferverkehr und die Müllfahrzeuge nutzen diesen Weg. Zudem ist durch einen Zaun auf der linken Seite und die Bepflanzung auf der rechten Seite, wenn man aus dem Wohngebiet kommt, der Fuß- und Radweg am Büllhorner Weg nur sehr schwer einzusehen.
> Schlehenweg für motorisierten Verkehr sperren und Bepflanzung zurückschneiden!
9. An vielen Stellen im Ort wachsen Büsche und Hecken in die Fußwege hinein, die ohnehin oft schon zu schmal sind. In vielen Fällen erschweren sie auch den Blick in einmündende oder querende Straßen.
> Bepflanzung zurückschneiden!
10. Immer häufiger ist „Wildes Parken“ auf Gehwegen (etwa Neue Straße, Steinbarg, Holtorfsloher Weg) oder auf Grünstreifen (etwa Lindenstraße, Steinbarg) zu beobachten.
> Bepflanzung der Grünstreifen
11. Und noch eine persönliche Empfehlung eines Teilnehmers: "Unser gesamtes Dorf muss Tempo 30 überall einhalten!"